Messe Frankfurt 16.03.2022

Stadt und Land helfen mit 250 Millionen Euro

Das Land Hessen und die Stadt wollen die Messe Frankfurt mit bis zu 250 Millionen Euro unterstützen und das Eigenkapital der Messe entsprechend erhöhen. Das Hessische Kabinett hat am Dienstag, 15. März, einer Eigenkapitalerhöhung von bis zu 100 Millionen Euro durch das Land zugestimmt und einen entsprechenden Antrag an den Haushaltsausschuss des Landtags auf den Weg gebracht. Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat die Hilfe der Stadt von bis zu 150 Millionen Euro am 18. Februar beschlossen. Der Haushaltsausschuss des Landtags und die Stadtverordnetenversammlung müssen der Unterstützung noch zustimmen.

Messe Frankfurt.
Messe Frankfurt.

„Die Messe Frankfurt ist nicht nur von überragender Bedeutung für die Stadt, sondern auch für das Land. Sie ist anerkannte Gastgeberin für weltweite Leitmessen und holt somit Besucherinnen und Besucher aus allen Kontinenten an den Main. Sie sichert dadurch Arbeitsplätze und sorgt für Steuereinnahmen weit über das Unternehmen hinaus. Durch die coronabedingten Einschränkungen konnte die Messe ihrer Arbeit unverschuldet seit zwei Jahren kaum noch nachkommen. Eine Unterstützung durch Stadt und Land ist somit geboten, richtig und für die Zukunft des Messestandorts Hessen wichtig“, sagten Oberbürgermeister Peter Feldmann, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Messe ist, Hessens Finanzminister Michael Boddenberg, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff und Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst.

Als Gesellschafterin ist die Stadt mit 60 Prozent, das Land mit 40 Prozent am Stammkapital der Messe beteiligt. Entsprechend dieser Anteile soll auch die Eigenkapitalerhöhung vorgenommen werden. Die Unterstützung von bis zu 250 Millionen Euro soll wesentlich den von der Geschäftsführung der Messe ermittelten Kapitalbedarf bis 2023 decken, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Der Kapitalbedarf wurde von einem externen Prüfer plausibilisiert und bestätigt. Die Hilfe dient unmittelbar der Bewältigung der ausschließlich durch die Corona-Krise verursachten Liquiditätsschwierigkeiten des Unternehmens.

Oberbürgermeister Feldmann sagte: „Es ist in unser aller Interesse, dass sie zu alter Stärke zurückfindet, denn an der Messe hängen zigtausende Arbeitsplätze. Die geplante Unterstützung der Stadt ist eine Kraftanstrengung. Der Finanzrahmen – 150 Millionen Euro – ist eine gewaltige Summe, gerade in diesen Zeiten. Zugleich bin ich überzeugt: Es ist gut investiertes Geld. Die Messe Frankfurt ist ein Unternehmen von Weltruf, mit einer Strahlkraft weit über die Region hinaus. Von ihr profitieren viele, vom Hotelgewerbe über das Handwerk bis hin zum Einzelhandel. Sie ist für den Taxifahrer ebenso wichtig wie für den Wirt um die Ecke. Unsere Messe hat das Potenzial, aus dieser Krise gestärkt hervorzugehen – und damit auch wir als Stadt. Unsere Investition in die Messe ist deshalb auch eine Investition in die Wirtschaftskraft Frankfurts.“

„Die Messe- und Veranstaltungswirtschaft ist wie kaum eine andere Branche von der Pandemie getroffen. Die Corona-Krise hat die Geschäfte der Messe in Frankfurt und weltweit zeitweise vollständig zum Stillstand gebracht. Das Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit des Messegeschäfts ist groß, aber es wird noch eine ganze Weile brauchen, bis es an alte Erfolge anknüpfen kann. Da die Messe ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Rhein-Main-Region ist, ist eine Unterstützung auch ein wichtiges Landesinteresse. Handel, Gastronomie, Hotels und viele mehr profitieren, wenn die Messe ihre Tore öffnet. Das Geld der Steuerzahlenden ist in die Messe gut investiert, da bin ich mir sicher. Ich bin daher zuversichtlich, dass auch der Haushaltsausschuss des Landtags dieser Hilfe mit großer Mehrheit zustimmen wird“, sagte Finanzminister Boddenberg.

Wirtschaftsminister Al-Wazir betonte: „Die Messe Frankfurt lebt von Ausstellern und Besucherinnen und Besuchern aus Deutschland und der ganzen Welt. Davon profitiert ganz Hessen: Denn der Erfolg der Messe Frankfurt stärkt nicht nur den Wirtschaftsstandort Hessen, sondern sorgt auch für Hessens Ruf über die Ländergrenzen hinaus. Doch die Folgen der Pandemie haben nicht nur das Messegeschäft selbst schwer getroffen, sondern auch die mit der Messe verbundenen Wirtschaftszweige. Darum ist es so wichtig, dass wir gemeinsam mit der Stadt Frankfurt die Messe erneut unterstützen und den Messestandort stärken. Die Eigenkapitalerhöhung über bis zu 250 Millionen Euro soll helfen, dass die Messe wieder an den wirtschaftlichen Erfolg der Zeit vor der Corona-Pandemie anknüpfen kann. Das wird auch positive Auswirkungen auf viele andere, mit der Messe verbundene Betriebe haben.“

„Die Messe hat in der Vergangenheit ihre Investitionen immer aus eigener Kraft finanziert“, sagte Stadtkämmerer Bergerhoff. „Jetzt aber braucht sie Hilfe. Die Stadt Frankfurt ist sich ihrer Verantwortung für ihre Beteiligungsgesellschaften bewusst und hat im Haushalt Mittel zur Bewältigung der Pandemiefolgen bereitgestellt. Daraus können bis zu 150 Millionen Euro in das Eigenkapital der Messe fließen. Dieses Geld ist gut angelegt, denn es versetzt die Messe nicht nur in die Lage, die gravierenden Umsatzeinbrüche zu verkraften, sondern auch neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und die Digitalisierung voranzutreiben.“

„Die Messe Frankfurt sorgt laut IFO-Institut in regulären Zeiten für sozio-ökonomische Effekte in Höhe von 3,6 Milliarden Euro. Mittels Veranstaltungen auf unserem Gelände werden über 30.0000 Arbeitsplätze gesichert, zum Beispiel im Hotel- und Gastronomiegewerbe, aber auch bei Logistikunternehmen, Taxibetrieben, Standbauern und anderen Branchen. Diesem Auftrag der Wirtschaftsförderung können wir aufgrund der Unterstützung unserer Gesellschafter hoffentlich sehr bald wieder nachkommen“, sagte Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt.
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