Pelikan in der Kritik wegen Pinsel aus Tropenholz 09.06.2009

Pelikan/Produkte

Die Firma Pelikan vertreibe Pinsel aus geschütztem Tropenholz. Das berichtete das ARD-Politikmagazin “Report Mainz” am Montagabend in seiner Sendung. Die Pinselstiele seien aus südostasiatischem Ramin.

Das hat das Bundesforschungsinstitut für ländliche Räume, Wald und Fischerei im Auftrag des Magazins zweifelsfrei festgestellt. Ramin wird durch das Washingtoner Artenschutzabkommen international geschützt. Der Import ohne Genehmigung ist strafbar.
 
Die Umweltstiftung WWF hat vor neun Wochen die zuständigen Umwelt- und Naturschutzämter eingeschaltet. Seither gehen Behörden in Niedersachsen, Berlin, Hamburg und Rheinland-Pfalz dem Fall nach. Auch das Zollkriminalamt (ZKA) will nun aufgrund der Recherchen von “Report Mainz” die entsprechenden Einfuhrdokumente überprüfen. Wolfgang Schmitz vom ZKA erklärte: “Die Hinweise sind so konkret, dass wir Ermittlungen aufnehmen werden.” In einer Stellungnahme erklärt Pelikan, das Ramin-Holz stamme “ausschließlich aus Malaysia” und werde begleitet durch Zertifikate, die angeblich belegen, dass das fragliche Holz “problem- und bedenkenlos” verwendet werden dürfe.
In einer weiteren Stellungnahme räumt Pelikan inzwischen ein: “Bei der Einfuhr wurde allerdings versäumt, die (…) Einfuhrgenehmigung nach der EG-Artenschutzverordnung einzuholen.” Das Unternehmen bemühe sich nun um eine nachträgliche Genehmigung. Zudem kündigte Pelikan an, künftig “ausschließlich auf artenschutzrechtlich unbedenkliche Holzsorten” zurückzugreifen. Derzeit ermitteln – unabhängig vom Fall Pelikan – zwei Staatsanwaltschaften strafrechtlich wegen illegalem Ramin-Handel. Der Wert der gehandelten Waren liege weit im sechsstelligen Euro-Bereich. Die Ermittlungen erstrecken sich auch auf das benachbarte Ausland. Mehrere europäische Behörden seien an den Ermittlungen beteiligt. Weitere Informationen www.pelikan.de