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Handelsverband Wohnen und Büro 05.12.2024

Home&Living-Branche vor digitalem Umbruch

Mit der Verabschiedung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) rückt die Home&Living-Branche stärker in den Fokus digitaler und nachhaltiger Innovationen. Neue Konzepte wie der Digitale Produktpass und Second-Hand-Plattformen ebnen den Weg zu langlebigen Produkten, ressourcenschonenden Geschäftsmodellen und bewussteren Kaufentscheidungen.

Christian Haeser, Geschäftsführer beim Handelsverband Wohnen und Büro e.V. (HWB)
Christian Haeser, Geschäftsführer beim Handelsverband Wohnen und Büro e.V. (HWB)

Das Bundeskabinett hat am 4. Dezember 2024 die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) verabschiedet und damit die Weichen für einen umfassenden Wandel in der Home&Living-Branche gestellt. Die NKWS verlangt nicht nur ein Umdenken beim Design und der Materialwahl, sondern auch eine verstärkte Nutzung digitaler Technologien. Dabei geht es um weit mehr als reine Effizienzsteigerungen – es geht um langfristige Wertschöpfung, Nachhaltigkeit und eine neue Kultur des Konsums.

Einen entscheidenden Hebel bietet der Digitale Produktpass (DPP): Er macht Materialzusammensetzungen, Produktionsprozesse und Recyclingmöglichkeiten transparent. Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten somit verlässliche Informationen über Langlebigkeit, Reparaturmöglichkeiten und Wiederverwendung von Möbeln. Das stärkt nicht nur das Vertrauen in nachhaltige Produktangebote, sondern schafft auch die Voraussetzung für eine echte Kreislaufwirtschaft. Wer sich beim Kauf für ein besonders langlebiges Möbelstück entscheidet, kann damit bewusst Ressourcen schonen und den ökologischen Fußabdruck reduzieren.

In der Praxis eröffnen digitale Werkzeuge gleich mehrere Handlungsfelder: Online-Plattformen für Second-Hand-Möbel oder Sharing-Modelle ermöglichen Kundinnen und Kunden, Möbel zu leihen, zu tauschen oder professionell aufbereiten zu lassen. Dieses Kreislaufdenken bringt nicht nur einen ökologischen Mehrwert, sondern bietet auch dem stationären Fachhandel neue Umsatzquellen. Hersteller können zudem auf modulare Designs setzen, bei denen einzelne Komponenten austauschbar sind. Softwareupdates für intelligente Features sorgen dafür, dass Produkte länger aktuell bleiben und weiterverwendet werden können.

Solche neuen Geschäftsmodelle und Designansätze sind ohne digitale Unterstützung kaum denkbar. Der Digitale Produktpass fungiert dabei als zentrales Instrument, um das Zusammenspiel von Nachhaltigkeit, Digitalisierung und unternehmerischem Erfolg zu ermöglichen. Er hilft, Richtlinien der NKWS effizient umzusetzen und zeigt, wie sich ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit vereinen lässt.

Christian Haeser, Geschäftsführer des Handelsverbandes Wohnen und Büro e.V., betont: „Die Home&Living-Branche muss die Möglichkeiten der Digitalisierung jetzt aktiv nutzen. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen sollten von gezielten Förderprogrammen profitieren, um innovative Leuchtturmprojekte im Bereich des Digitalen Produktpasses und der Kreislaufwirtschaft voranzubringen. Der Weg in eine nachhaltige Zukunft führt ganz klar über digitale Innovationen und Zusammenarbeit. Der Digitale Produktpass ist dabei ein echter Gamechanger: Er schafft Transparenz, steigert die Ressourceneffizienz und macht den Möbelhandel im Sinne der neuen NKWS fit für die Herausforderungen von morgen.“

Mit der NKWS rückt die Branche näher an ein Wirtschaften heran, das Kreisläufe schließt und Ressourcen effizient nutzt. Zugleich zeigen die neuen digitalen Tools, dass sich Nachhaltigkeit nicht auf Ideale beschränkt, sondern zunehmend handfeste Wettbewerbsvorteile für Händler und Hersteller bietet.
hwb.online