Brother: Kreislaufwirtschaft im Fokus
Brother engagiert sich in seinen europäischen Werken für nachhaltige Produktionsmethoden. Im britischen Werk Wrexham stehen Recyclingprozesse und ökologische Technologien im Mittelpunkt – mit dem Ziel, Ressourcen zu schonen und CO₂-Emissionen deutlich zu reduzieren.
Brother verfolgt weltweit eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie – und setzt dabei vor allem in Europa auf moderne Kreislaufwirtschaft. Besonders im britischen Werk in Wrexham, Nordwales, setzt das Unternehmen Standards bei der Wiederaufbereitung von Verbrauchsmaterialien und im Ressourcenschutz.
Seit 1985 ist Brother Industries (U.K.) Ltd. in Wrexham aktiv. In dem 12000 Quadratmeter großen Werk in Wales arbeiten 180 Mitarbeitende an zukunftsweisenden Lösungen für das Remanufacturing von Toner- und Tintenpatronen. „Wir sehen Remanufacturing nicht als ein Nebenthema, sondern als Teil unseres globalen Nachhaltigkeitsprogramms“, erklärt Andy Dutton, Direktor des Werks.
Brother bietet europaweit Rücknahmeprogramme in 30 Ländern an. Die Sammlung gebrauchter Verbrauchsmaterialien erfolgt über postalische Einzelsendungen, Bulk-Boxen oder Multi-Brand-Systeme. „Wir produzieren nahezu keinen Abfall und sind Zero Waste zertifiziert“, betont Joan Carot, Senior Project Manager im Recycling Technology Centre.
Weltweit hat Brother seit Beginn seiner Recyclingaktivitäten in 2009 mehr als 40 Millionen Kartuschen wiederaufbereitet. Allein in Europa sind es jährlich rund 1,85 Millionen. Gemeinsam mit dem slowakischen Werk in Krupina bildet Wrexham das Kontrollzentrum für alle globalen Remanufacturing-Aktivitäten der Gruppe. Bereits ab 2004 hat sich Brother hier mit dem Recycling von Tonern beschäftigt.
Anders als beim bloßen Nachfüllen werden in Wrexham die leeren Kartuschen vollständig demontiert, gereinigt, geprüft und mit neuen Komponenten ausgestattet. Besonders komplex ist der neue Bereich Tintenpatronen: Auf 640 Quadratmetern arbeiten 28 Spezialisten an Tintenpatronen für bis zu 180 verschiedene Verbrauchsmaterialien für Brother-Tintendrucker, unterstützt durch 48 Spezialmaschinen.
„Unsere Technologie spart im Vergleich zur Neuproduktion rund 33 Prozent CO₂ ein“, erläutert Daran Edwards, Produktionsleiter für wiederaufbereitete Verbrauchsmaterialien. Unterstützt wird dieser Effekt durch das Solarpanel-System auf dem Werksdach.
Ziel ist es, den Anteil an Recyclingmaterial in den Endprodukten deutlich zu steigern. Während aktuell drei bis vier Prozent der Bauteile aus recyceltem Kunststoff bestehen, sollen es bis 2027 rund 20 Prozent und bis 2030 sogar 30 Prozent sein. Die Herausforderung liegt vor allem in der Farb- und Qualitätsstabilität der wiederverwendeten Materialien.
Parallel fördert Brother das Umweltbewusstsein auch bei seinen Fachhandelspartnern. Mit dem jährlich verliehenen „Business Partner Sustainability Siegel“ werden Fachhändler ausgezeichnet, die nachhaltige Kriterien erfüllen. Im Jahr 2024 erfüllten 13 von 27 teilnehmenden Partnern die Voraussetzungen.
Für das kommende Geschäftsjahr 2025/26 hat Brother zahlreiche strategische Maßnahmen geplant. Im Mittelpunkt stehen die Weiterentwicklung des Farblaser-Portfolios im SMB-Segment, der Ausbau des MPS- und Lösungsportfolios sowie die Einführung neuer Ink-Tank-Drucker für das Homeoffice. Diese Geräte zeichnen sich durch einfache Bedienung, geringe Umweltbelastung und kompakte Bauweise aus.
Auch im Labelling-Segment plant Brother Innovationen: Neben neuen 6-Zoll-Etikettendruckern für industrielle Anwendungen soll die TD-2D-Serie für den Desktop-Einsatz ausgebaut werden. Ergänzt wird das Sortiment durch besonders robuste Geräte für Handwerksbetriebe mit App-Steuerung und stoßfestem Gehäuse.
Ein zentrales Zukunftsthema ist zudem die Umstellung auf nachhaltige Verpackungen. Anstelle von expandiertem Polystyrol kommen vermehrt Zellstoff und Pappe zum Einsatz – vollständig recycelbar, kompakt und CO₂-reduzierend. In Australien wurde dieses Konzept bereits mit dem APCO SPG Implementation Award ausgezeichnet.
Brother ist ein weltweit breit aufgestelltes Unternehmen mit 40000 Mitarbeitenden, Produktionsstandorten unter anderem in Vietnam und den Philippinen sowie einem Vertriebsnetz in über 100 Ländern. Europa trägt 27,7 Prozent zum Gesamtumsatz von rund 5,2 Milliarden Euro bei. Mit einem Forschungs- und Entwicklungsanteil von sechs Prozent investiert Brother kontinuierlich in die Zukunftsfähigkeit seiner Produkte und Prozesse. Neben dem Drucker- und Scannergeschäft ist der Konzern auch in den Bereichen industrielle Fertigung, Textiltechnik, Nähmaschinen und Unterhaltungselektronik aktiv.

Die enge Bindung an den Fachhandel bleibt ein zentrales Element der Vertriebsstrategie. Brother arbeitet an der Vereinfachung bestehender Channel-Programme, stärkt länderübergreifende Arbeitsgruppen und baut den SMB-Support weiter aus. „Der Fachhandel ist unser strategischer Partner. Ohne ihn wäre unser B2B-Geschäft nicht realisierbar“, erklärt Steffen Schilling, Head of Marketing bei Brother und verantwortlich für das Produktportfolio.
Das Geschäftsjahr 2024/25 – es endet am 31. März 2025 – war laut Sascha Bick, Director Sales, Marketing and Corporate Communications, ein Auf und Ab: Wirtschaftliche Unsicherheiten, Inflation, demografischer Wandel und geopolitische Krisen setzten der Branche zu. Hinzu kamen strukturelle Veränderungen im Handel, ein sinkendes Druckvolumen sowie die Verlagerung von Geschäftsanteilen in den Onlinekanal. Dennoch konnte Brother insbesondere im B2B-Bereich zulegen – mit positiven Entwicklungen bei Farblasergeräten, Business-Inkjet-Modellen und Dokumentenscannern.
Doch bereits im nächsten Geschäftsjahr sieht Brother klare Wachstumspotenziale. Im Farblasermarkt erwartet das Unternehmen Marktanteilsgewinne durch ein erneuertes Produkt-Line-up. Bei Inkjet-Druckern eröffnet der geplante Launch einer neuen Tankgeräte-Serie zusätzliche Chancen – insbesondere im SoHo-Umfeld. Im Labelling-Bereich stehen branchenspezifische Lösungen für industrielle Anwendungen im Fokus. Darüber hinaus will Brother Synergien mit anderen Unternehmensbereichen verstärken, etwa durch gemeinsame Entwicklungen im Bereich Heißfoliendruck für Spezialetiketten.
Brother versteht Nachhaltigkeit nicht als Einzelmaßnahme, sondern als durchgängige Strategie – von der Produktentwicklung über Verpackung und Vertrieb bis zur Wiederaufbereitung. Das Werk in Wrexham, das in diesem Jahr das 40-jährige Bestehen feiert, steht exemplarisch für diesen ganzheitlichen Ansatz, der ökonomische Zielsetzungen mit ökologischer Verantwortung verbindet.
brother.de