Mit Plantage zur eigenen Holzversorgung

Nach den in der Firmengeschichte bislang besten Jahren 2015 und 2016 investiert Staedtler in eine eigene Plantage und schlägt damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn dieser Schritt ist ökologisch wie ökonomisch gleichermaßen zukunftsweisend.

Seit jeher hat sich Staedtler voll und ganz dem Motto „efficient for ecology“ verschrieben. Das gilt für die Produkte ebenso wie für die Produktionsprozesse. Durch innovative Technologien schaffte es das Traditionsunternehmen seine Produktionsverfahren ständig effizienter zu gestalten und die Lebensdauer seiner Produkte stetig zu erhöhen. Die Folge: Langlebigkeit im Dienst der Umwelt. Was länger hält, muss erst später ersetzt werden – das bedeutet weniger Rohstoffverbrauch, weniger CO2-Ausstoß und letztendlich auch weniger Abfall. Dieses Prinzip bringen zahlreiche Innovationen wie Wopex, ABS oder Drysafe aus dem renommierten Haus zum Ausdruck, denn Staedtler achtet systematisch darauf, dass bei neuen Produkten von Beginn an ökologische Kriterien berücksichtigt werden.

Holz – das Herzstück des Unternehmens

Im Fokus der Nachhaltigkeitsentwicklung steht der nachwachsende Rohstoff Holz, der wesentlicher Bestandteil der Bunt- und Bleistifte ist: „Holz ist das Herzstück unserer holzgefassten Stifte und daher essentiell für Staedtler. Deshalb ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, diesen Rohstoff zu schützen“, erläutert Geschäftsführer Axel Marx. Für die Herstellung aller holzgefassten Stifte wird dementsprechend nur Holz aus zertifizierten, nachhaltig bewirtschafteten Forstwirtschaften verwendet.

Mit einer eigenen Plantage geht Staedtler nun noch einen Schritt weiter: Von der Auswahl der Baumart nach ökologischen und ökonomischen Kriterien bis hin zu den Anbaubedingungen unter strengen Umweltstandards, der Berücksichtigung von vorhandener Flora und Fauna und der direkten Weiterverarbeitung des Holzes, nimmt das Unternehmen die Produktion von Holzbrettchen zur Stifteherstellung selbst in die Hand.

Hohe Investition für noch mehr Nachhaltigkeit

Im südamerikanischen Ecuador fand das Unternehmen nach gründlicher Suche die geeigneten Bedingungen für eine eigene Plantage. Auf einer Fläche von rund 1800 Hektar werden dort Bäume für die Staedtler-Stifte der Zukunft wachsen. Angebaut wird die Gattung Gmelina arborea, ein Lippenblütler, der sehr schnell wächst. „Wir haben vor einigen Jahren einen Forstwirt bei Staedtler eingestellt, der unterschiedliche Hölzer auf ihren möglichen Einsatz bei der Stifteproduktion unter die Lupe nehmen sollte. Dabei sind wir auf den Baum mit dem schönen Namen Gmelina gestoßen“, erklärt Marx. Neben dem schnellen Wachstum hat der Gmelina-Baum weitere Vorteile. „Er muss nicht imprägniert werden und ist von sehr hoher Qualität“, erläutert der Staedtler- Geschäftsführer.

In den nächsten zehn Jahren will Staedtler insgesamt rund sieben Millionen Euro in das Projekt investieren. Nach etwa sechs Jahren soll der erste Holzeinschlag möglich sein. Spätestens bis zu diesem Zeitpunkt wird ein angeschlossenes Brettchenwerk fertiggestellt, in dem etwa 60 neue Mitarbeiter die Brettchen herstellen, aus denen anschließend Stifte produziert werden können. Von dort aus sollen dann die Produktionsstandorte in Deutschland, Indonesien und Thailand bedient werden. Mittelfristig soll die Staedtler-Plantage in Ecuador 35 bis 40 Prozent des Holzbedarfs des Unternehmens abdecken. Positive ökologische Folge der eigenen Holzplantage ist, dass Staedtler durch die eigenen Bäume seine CO2-Bilanz deutlich verbessert. „Unsere Plantage wird den CO2-Ausstoß absorbieren, den wir weltweit ausstoßen“, bringt es Marx auf den Punkt.

Gesundes Wachstum

Die Zukunft im Auge zu haben, bedeutet für den Stiftehersteller neben einem hohen Umweltbewusstsein auch den Anspruch, ökonomisch vorausschauend zu agieren. Die Entscheidung, eine eigene Holzplantage in Ecuador zu betreiben, trägt genau diesen beiden Aspekten Rechnung. Bisher bezieht Staedtler sein Holz ausschließlich über Zulieferer. „Um uns in Zukunft unabhängiger von Lieferanten zu machen und um unsere Wertschöpfungstiefe zu erhöhen, ist es naheliegend den Schritt zu gehen, in eine eigene Plantage zu investieren“, so Marx. Strategisch ist die Ansiedlung der Plantage und der geplanten Holzbrettchenproduktion in Ecuador auch aus einem anderen Grund sinnvoll.

Geschäftsführer Axel Marx
Geschäftsführer Axel Marx

Staedtler plant, sich in Lateinamerika Märkte mit enormem Wachstumspotential zu erschließen. „Die Wettbewerbssituation in Lateinamerika bedingt eine Produktion auf dem amerikanischen Kontinent. Mit diesem ersten Schritt werden wir zukünftig Marktanteile gewinnen“, ist Marx überzeugt. Für die Zukunft schließt der Geschäftsführer deshalb auch nicht aus, einen zusätzlichen Produktionsstandort auf dem amerikanischen Kontinent aufzubauen. Nordamerika beschert der Staedtler Gruppe bereits seit mehreren Jahren das größte Wachstum.

Mit der Plantage in Ecuador hat der Stifte-Hersteller indes eine wichtige Voraussetzung für weiteres Wachstum geschaffen. So wie die Bäume auf der Plantage gedeihen, will auch das Unternehmen gesund wachsen und dabei stets verantwortungsvoll die Umwelt im Blick halten. www.staedtler.de