15.09.2016
„Es macht Spaß“
In der historischen Altstadt von Idstein, nördlich von Wiesbaden, können Kunden im „TrendHaus“ auf über 200 Quadratmetern ihren PBS-Bedarf decken, aber auch Bücher und Deko kaufen. Bemerkenswert ist das ausgeklügelte Sortiment.
Manfred Eckhardt ist ein echter Vollprofi, der beide Seiten der PBS-Branche kennt. Der Inhaber des „TrendHaus“ in Idstein hat über 15 Jahre im Außendienst für Pelikan gearbeitet und schwärmt ehrlich: „Das war eine tolle Zeit“. Die Zahlen hätten gestimmt und der Job habe ihm gut gefallen. Er sei überall herumgekommen und habe viel über Menschen gelernt. Doch trotzdem war die Verlockung der Selbstständigkeit groß und wurde immer größer und so wechselte er 1992 auf die andere Seite und übernahm einen kleinen PBS- und Buchladen von einem seiner Kunden in Idstein, der aus Altersgründen aufhörte. „Die Vertreter der Hersteller hatten es am Anfang nicht leicht mit mir, denn ich wusste ja, wie das Spiel gespielt wird“, erinnert er sich lachend. Mit Elan und Freude an der Sache widmete er sich den neuen Aufgaben und meisterte auch persönliche Herausforderungen, wie sich nach jahrelanger Tätigkeit im Außendienst daran zu gewöhnen, mit einem Team zusammenzuarbeiten. Das sei schon eine Umstellung gewesen, gibt er zu.
Seit 2005 gibt es das „TrendHaus“ in seiner jetzigen Form in der Rodergasse. Damals hatte die Inhaberin eines Geschenkartikel-Geschäfts aus Altersgründen aufgehört und Manfred Eckhardt übernahm das Ladengeschäft in der historischen Altstadt von Idstein, in 1-a-Lage und baute es zu dem aus, das es heute ist: ein gut sortiertes PBS Fachgeschäft mit einem Schwerpunkt auf Schul- und klassischem Bürobedarf. Dazu kommen ein kleines Buchsortiment und ein sorgsam ausgesuchtes und liebevoll inszeniertes Geschenkartikel- Sortiment, das um wenige Haushaltswaren und Deko-Artikel ergänzt ist – immer aktuell und passend zu den Kundenwünschen.
Das heutige Sortiment hat sich mit der Zeit entwickelt und ist eine Reaktion auf die Veränderungen und Besonderheiten des Standorts Idstein. Am Anfang, erzählt Manfred Eckhardt, habe er noch ein großes Buchsortiment geführt. An die 1000 Titel habe dieses umfasst. Doch das Geschäft mit den Büchern habe sich nicht gelohnt. „Ich musste da ehrlich sein. Ich bin kein Buchhändler“, räumt er ein. Der Buchverkauf habe sich dadurch erschwert, dass die in der Peripherie der Altstadt gelegenen Supermärkte allesamt ein Buchprogramm führen. Manfred Eckhardt reagierte darauf mit einem „Was die können, kann ich auch“. Er hat nur noch eine kleine Anzahl an „schnelldrehenden“ Taschenbüchern, passend zur jeweiligen Saison, vorrätig. Darüber hinaus kann er jedoch nach Kundenwunsch bestellen, was ihm große Vorteile bringt.
Nähe zum Kunden und der richtige Riecher helfen ihm, seine Produkte anzupassen. Idstein ist Sitz der Fresenius Universität, an der zirka 2000 Studenten, viele auch aus dem Ausland, studieren. Der Campus liegt unweit des TrendHaus und so decken viele Studenten dort ihren Bedarf an Schreibwaren und Büromaterial. Darüber hinaus zieht es gerade in den Sommermonaten viele Touristen nach Idstein. Im Ort finden sich beispielsweise ein Residenzschloss der Fürsten zu Nassau-Idstein und eine ganze Reihe mittelalterlicher Fachwerkhäuser. Entsprechend führt das TrendHaus auch Souvenirs und Postkarten. Da es in der Innenstadt kein Haushaltswarengeschäft mehr gibt, hat Manfred Eckhardt auch Teile dieses Sortimentsbereich integriert – er führt Kochbücher und Küchenutensilien, aber auch Deko und geschmackvolle Geschenkartikel. Inspirationen holen er und seine Frau Sabine sich auf Messen wie der Paperworld, der Christmasworld oder der Trendset in München. Eine der Mitarbeiterinnen ist gelernte Innendekorateurin und hat einen guten Sinn für die Inszenierung der Produkte. Wichtig ist Manfred Eckhardt, aktuelle und auf den Punkt zu sein und zu spüren, wenn sich Trends wieder abflachen. „Wenn etwas im Supermarkt oder auf den saisonalen Märkten in der Region auftaucht, ordere ich das auf keinem Fall mehr nach“, betont er. Permanente Veränderungen innerhalb des Dekorations-Sortiments sind für das TrendHaus typisch und so gibt es für die Kunden immer etwas Neues zu entdecken. Ladenhüter vermeidet er so gut er kann und präsentiert Sonderangebote in einem eigens zu diesem Zweck gestalteten Schaufenster. „Das hat sich gut bewährt und so findet manches Stück doch noch seinen Abnehmer. Unsere Kunden kennen das Schaufenster und gucken immer wieder nach, was dort angeboten wird“.
Viele der Kunden des TrendHaus sind seit Jahren Stammkunden. Manfred Eckhardt und seine Mitarbeiterinnen pflegen einen sehr freundlichen und zuvorkommenden Umgangston. „Wir sind wirklich immer bemüht, die Kundenwünsche zu erfüllen und das zu besorgen, was unsere Kunden benötigen. Wenn das mal nicht gelingt, geben wir ihnen Tipps, wer weiterhelfen kann“, so der Inhaber. Ihm und seinem ganzen Team liegt der Umgang mit den Kunden merklich am Herzen. Zuvorkommend hilft man bei der Auswahl eines Standardbleistifts genau so, wie beim Kauf des ersten Füllers. Auch den obligatorischen Materiallisten der Schulen widmet sich das Team mit dem notwendigen Sachverstand, genau wie dem Einschlagen der geliehenen Bücher als Service zum Schulanfang. „Wir gehen nicht über den Preis, wir bieten Qualität und Beratung und die Kunden wissen das“. Natürlich ist es nicht immer einfach, denn rund um Idstein gibt es viele Discounter und Supermärkte. Aber der Umgang mit den Kunden, die Beratung, der Service, das sind eben auch die Dinge, die Manfred Eckhardt an seinem Beruf Spaß machen.
Sehr wichtig sind für Manfred Eckhardt seine Mitarbeiterinnen. „Auf mein Team kann ich mich einhundert Prozent verlassen. Das ist toll, denn so kann ich auch mal etwas Freizeit genießen“. Der Zusammenhalt unter den Kolleginnen sei groß, Probleme werden in Gesprächen gelöst und die Stimmung ist gut. Auch, wenn es privat schwierige Zeiten gebe, unterstütze man sich gegenseitig. Ebenso bemüht sich Manfred Eckhardt um Auszubildende und gibt auch mal einem Kandidaten eine Chance, der nicht so gute Voraussetzungen mitbringt. „Wir investieren in die jungen Menschen und glauben fest daran, dass sich das auszahlt“. In die Zukunft sieht der Inhaber gelassen: „Ich habe ja das Rentenalter bereits erreicht. Ich mache weiter, solange es mir Spaß macht. Und wenn das nicht mehr der Fall ist, höre ich auf“.
