23.10.2019
Shoppertainment schafft Begeisterung und Sympathie
Kutscher & Gehr zeigt mit seinem aktuellen Umbau, wie es gelingen kann, den Kunden für das Einkaufen am eigenen Ort zu begeistern. Auf einer relativ kleinen Fläche wird das Sortiment ansprechend präsentiert und zudem ein dem Zeitgeist entsprechendes Erlebnis geboten.
Die Stadt Königsbrunn liegt zwölf Kilometer südlich von Augsburg und 75 Kilometer von München entfernt. Viele junge Familien, denen die Großstadt zu teuer wird, haben sich hier neu angesiedelt. Mit ihren schönen Seen und der Königsbrunner Heide bietet die Stadt ihren 29 400 Einwohnern einen hohen Freizeitwert.
Die Ausgangssituation ist ein 20 Jahre altes Geschäft, dessen Sortimente im Laufe der Zeit immer zahlreicher wurden, was die Übersichtlichkeit nicht gerade gefördert hat. Die Einrichtung war längst überholt und die Kunden kamen, wenn Sie konkret etwas gebraucht haben.
Geschäftsführer Martin Gehr wollte eine Neuausrichtung, die das Geschäft für die Zukunft fit macht und damit den Fortbestand sicherstellt. Die Herausforderungen, vor denen er und sein Team standen waren: herauszufinden, für wen man eigentlich attraktiv sein möchte und muss, von welchen Artikeln bzw. Sortimenten man sich trennen darf und durch welche neuen Sortimente man dem Ganzen neuen Schwung gibt. Dazu Martin Gehr: „Eine Neuausrichtung aus dem laufenden Betrieb ist selbst kaum leistbar, denn man hat seine Prozesse, seine lieb gewonnenen Lieferanten und einfach überhaupt keine Zeit. Desweiteren weiß man zwar, dass man etwas tun muss, aber nicht wie. Wir sind nun mal keine Experten für Ladengestaltung – daher habe ich mir mit Sonja Hoffmann professionelle Hilfe geholt. Sie hat den ganzen Umbau auf ein durchdachtes Fundament gestellt und begleitet, so dass wir uns auf das für uns Wesentliche konzentrieren konnten.“
Die von Martin Gehr beauftragte Handels-Expertin Sonja Hoffmann hatte genau die Lösung für seine Anforderungen. Sie analysierte zunächst alle relevanten Standort- Faktoren mittels einer Kundenumfrage, um ein Bild bezüglich der Kundenstruktur und der Kundenwünsche zu erhalten. Auf dieser Basis entstanden erste Ideen bezüglich Gestaltung, neuer Sortimente und Warenpräsentation. Dazu Martin Gehr: „Das ist mir ein besonderes Anliegen – ich möchte und muss natürlich neue Zielgruppen erschließen, aber die Kunden, die uns jahrelang die Treue gehalten haben, sollen sich ebenfalls wohlfühlen.“ Als nächster Schritt erfolgte eine Sortimentsplanung auf Basis von Flächenberechnungen mit dem Ergebnis, dass Sortimentsgrößen verändert wurden und somit Platz geschaffen wurde für neue Sortimente.
Während der kompletten Planung waren die Mitarbeiter in den Planungsprozess aktiv involviert. „Dies ist mir sehr wichtig, denn am Ende ist eine Identifikation der Mitarbeiter mit dem neuen Laden absolut essentiell. Das Projekt profitiert vom Wissen der Mitarbeiter und ermöglicht es ihnen, Teil der Veränderung zu sein und sich somit besser darauf einzustellen“, sagt Sonja Hoffmann.
Wer vom Kunden „neu“ entdeckt werden will, muss sich komplett neu zeigen. Die Ladenplanung verfolgte das klare Ziel, dem Kunden mehr zu sein als ein Nahversorger. Es wird schwer möglich sein, in einer Kleinstadt ein Großstadtsortiment zu führen. Präsentiert man sich jedoch in einem erfrischenden Ambiente, gibt man dem Kunden den Anlass, erstmal vor Ort zu schauen, was es gibt. „Wir bieten den Königsbrunnern das umfassende Sortiment eines PBS-Fachhändlers und decken den Bedarf im Bereich Künstlerbedarf und Hobby. Darüber hinaus führen wir speziell ausgewählte Bücher, Taschen, kleine Geschenke für Kinder und Lifestyleprodukte“, sagt Martin Gehr und fügt hinzu: „Ich glaube aber, dass die Präsentation noch entscheidender ist.“
Der Umbau erfolgte auf Basis der Analysen, die bereits für die Sortimentsplanung herangezogen wurden. Dabei setzt Kutscher & Gehr auf eine klare Struktur und den Mix aus Standardmöbeln wie zum Beispiel Tegometall an Stellen, die eher bedarfsorientiert sind und auf speziell gestaltete Möbel, wo die emotionale Präsentation eine Rolle spielt. Den neuen Blickfang des Geschäfts bildet jetzt die von Sonja Hoffmann speziell für Königsbrunn entworfene Schreibwand. Die, um das vorgegebene Budget einzuhalten, aus Standardelementen besteht und in Teilen von Büromöbel-Herstellern in Kombination mit einem Ladenbauer gebaut wurde. Abgerundet wird das rundum gelungene Geschäft von individuellen Möbeln und liebevollen Details.
„Die Kunden sind begeistert! Bei unserer Eröffnungsfeier haben wir oft gehört, dass das Geschäft so auch in Augsburg oder München stehen könnte“, freuen sich die Mitarbeiterinnen. Obwohl wir jetzt mehr freie Flächen haben, haben wir ein vielfältigeres Sortiment, das sehr gut angenommen wird.“ Die Auswahl der Sortimente wurde strikt nach den Gesichtspunkten der Flächenproduktivität und der Relevanz für die gewünschten Zielgruppen ausgewählt. Kutscher & Gehr in Königsbrunn macht vor, wie es gelingen kann, mit planvollem und professionellem Vorgehen sein Geschäft kostengünstig attraktiv umzubauen.