Intuition – Der Schlüssel zum Erfolg

Erfolg braucht ein Konzept. Und viele kreative Anregungen, so wie sie Helga Baier und Michaela Gmerek in ihrem Talheimer Fachgeschäft Baier schreiben – lesen – schenken seit vielen Jahren erfolgreich umsetzen.

Viele Kunden kommen wegen Helga Baier in das Talheimer Fachgeschäft, wollen von ihr beraten werden. Kein Wunder, denn Helga Baier kennt sie fast alle. Seit 1970 schon ist die Inhaberin im Ladengeschäft in der Nähe von Heilbronn tätig. Diese lange Zeit hat sie konsequent genutzt, um immer mehr Kompetenz aufzubauen.

Das Unternehmen wurde bereits im Jahre 1934 von ihren Schwiegereltern Else und Erich Baier gegründet. Else Baier bot damals in ihrem Ladengeschäft ein großes Sortiment an elektronischen Großgeräten wie beispielsweise Fernseher, Waschmaschinen und Kühlschränke an. Ihr Mann Hermann leitete den angrenzenden Elektrobetrieb. Helga Baier trat schließlich in die Fußstapfen ihrer Schwiegermutter und baute durch Hinzunahme eines ausgewählten Lampensortiments das Warenangebot weiter aus. Im Laufe der Zeit wuchs in ihr der Bedarf nach Veränderung, und so wurde das Sortiment um Geschenkartikel ergänzt. „Die richtige Intuition war dabei stets ein guter Begleiter“, erläutert Helga Baier in diesem Zusammenhang und führt weiter aus: „Oft war es nur ein Bauchgefühl, das unsere richtungsweisenden unternehmerischen Entscheidungen bestimmte.“

Seit 1996 ist Tochter Michaela auch im Ladengeschäft tätig. Mutter und Tochter ergänzen sich seitdem in vorbildlicher Art und Weise. Bodenständigkeit und Intuition bilden dabei den Schlüssel des Erfolgs. Für die gelernte Einzelhandelskauffrau Michaela Gmerek steht in diesem Zusammenhang fest: „Unternehmerischen Erfolg wird nur der haben, der die Bedürfnisse des Kunden genau kennt, diese ernst nimmt und das Gespür dafür entwickelt, was gerade gefragt und machbar ist.“ Helga Baier fügt ergänzend hinzu: „Entsprechend hoch sind die Ansprüche und entsprechend viel wird erwartet, angefangen von den ungewöhnlichen Ideen bis hin zu einer flexiblen Sortimentsgestaltung. Doch damit alleine ist es noch nicht getan. Ob es gelingt, unsere Klientel zufrieden zu stimmen, hängt nicht zuletzt davon ab, ob eine persönliche Beziehung zum Kunden aufgebaut werden kann.“
Mit Menschen können Helga Baier und Michaela Gmerek gut: In vielen Kundengesprächen erfahren sie täglich, welche Produkte bei Kunden ankommen und was diese sich wünschen. Oftmals sind das keine „Verkaufsgespräche“, sondern vertraute Plaudereien im Ladengeschäft, die die Kundennähe ausmachen.

Dementsprechend wurde im Laufe der Jahre das Sortiment nach und nach verändert und ausgebaut. Bereits vor 20 Jahren entschied man sich dafür, ein großes Sortiment an Schulartikeln in das Warenangebot mit aufzunehmen. Und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Vor genau vier Jahren erfolgtedann der komplette Umbau des Ladens. Als kompetenten Ladenbauer konnte man Corrado Motta gewinnen, der die Planung und das Projektmanagement durchführte. Aus dem umfassenden Wissen um Raumpsychologie und den Aspekten des modernen Marketings heraus entstand eine solide Grundlage für ein erfolgreiches zukunftsträchtiges Ladengeschäft. Die rund 70 Quadratmeter Ladenfläche erstrahlen seither in neuem Gewand: Ein neuer Boden wurde eingebaut, eine neue Beleuchtung installiert und das Interieur bzw. die mobiliaren Elemente komplett erneuert. Das bestehende Sortiment an Schreibwaren und Schulbedarf, Deko-und Geschenkartikeln, Haushaltswaren, Müllmarken sowie Elektrobedarf blieb bestehen. Neu hinzu kamen Bücher von heute auf morgen, Zeitschriften, Reinigungsservice, Schuhreparaturen, Hagen Kaffee, Kopierservice sowie eine Toto-Lotto-Annahmestelle.

Gute Beratung ist hier das A und O. „Der Trend geht in die Richtung, dass der Kunde die Marke erlebbar haben möchte“, sagt Gmerek in diesem Zusammenhang und führt weiter aus: „Wir verstehen uns als Ideengeber für die Kunden und versuchen mit Bildsprache viel Emotion zu wecken und ein Markenerlebnis zu schaffen.“ Für sie ist das Konzept der Thementische im Ladengeschäft zentral: Regelmäßig werden diese neu dekoriert. „Damit haben die Kunden bei jedem Besuch ein neues Einkaufserlebnis.“

Ein besonderes Augenmerk legt Michaela Gmerek auch auf den Ausbau eines breiten Nebensortiments: „Kann sich ein Unternehmen durch die Qualität seiner Beratung sowie die Kompetenz seines Sortiments absetzen, wird es sich so einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil erarbeiten können. Heute hängt der Unternehmenserfolg in hohem Know-how und der ständigen Weiterentwicklung ab.“ Dementsprechend baut sie sich mit ausgewählten Kaffee-und Teeprodukten ihr Nebensortiment aus. Oberstes Gebot hierbei ist, dass dieses ebenso mit großer Sorgfalt gepflegt werden muss wie das Hauptsortiment. Zwar erwartet der Kunde nicht die adäquate Sortimentsbreite und -tiefe, wie er es vom Hauptsortiment gewohnt ist. Doch er geht davon aus, dass das Angebot zumindest in Preis und Qualität wettbewerbsfähig ist. Und auch hier gibt der Erfolg Michaela Gmerek recht, denn das wachsende Interesse an Liebhabern des regionalen Kaffeerösters Hagen sowie am ausgewählten Teekartensortiment ermutigt sie dazu, diesen Weg weiter zu beschreiten.

Wie sich zeigt: Um Produkte verkaufen zu können, braucht man Erfahrung, Intuition, Marktkenntnisse und auch eine große Portion Fleiß. Wer in regionalen Märkten ansässig ist, muss gut vernetzt sein – so wie es Helga Baier und Michaela Gmerek sind. Der Erfolg ihres Unternehmens und ihrer Produkte oder Dienstleistungen basiert zu einem erheblichen Teil auf dem Image, dass ihr Fachhandelsgeschäft in der Region besitzt. Dieses Image kann man pflegen, aber nur selten neu erfinden.

Unternehmensangaben
  • Firmenname: Baier schreiben – lesen – schenken
  • Inhaber: Helga Baier
  • Ort: Talheim bei Heilbronn
  • Einwohner: 4830
  • Gründungsjahr: 1934
  • Mitarbeiter: 2
  • Verkaufsfläche: 70 Quadratmeter
  • E-Mail: baier-hermann@t-online.de