Handelsverband Wohnen und Büro e.V. (HWB) 12.09.2024

Forderung nach Verschiebung der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten

Der Handelsverband Wohnen und Büro e.V. (HWB) appelliert an die Europäische Kommission, die für Ende 2024 geplante Umsetzung der Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) zu verschieben. Die Unternehmen der Möbel- und Bürobranche sehen sich aufgrund fehlender Leitlinien und mangelnder digitaler Schnittstellen mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die eine fristgerechte Umsetzung der Verordnung erschweren.

Christian Haeser, Geschäftsführer beim Handelsverband Wohnen und Büro e.V. (HWB)
Christian Haeser, Geschäftsführer beim Handelsverband Wohnen und Büro e.V. (HWB)

Ohne klare Anweisungen und funktionierende digitale Infrastrukturen sei es den Unternehmen nicht möglich, die komplexen Anforderungen der EUDR rechtzeitig zu erfüllen. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stünden vor unlösbaren Aufgaben.

„Es ist, als würde man von den Unternehmen verlangen, ein Ziel zu erreichen, ohne ihnen eine Landkarte oder das richtige Equipment zur Verfügung zu stellen,“ erklärt Christian Haeser, Geschäftsführer des HWB. „In dieser kritischen Phase ist es entscheidend, dass die Europäische Kommission ein starkes Signal an die Wirtschaft sendet. Eine zeitliche Anpassung der Verordnung wäre ein klares Zeichen des Verständnisses für die praktischen Herausforderungen, denen sich die Unternehmen derzeit gegenübersehen. Ein solcher Schritt würde nicht nur sicherstellen, dass die Ziele der Verordnung langfristig erreicht werden, sondern auch den Unternehmen die nötige Planungssicherheit geben.“

Laut HWB fehlen bis heute klare Vorgaben, wie die Verordnung praktisch umzusetzen sei. Zudem seien die notwendigen digitalen Schnittstellen zur Überwachung und Nachverfolgung der Lieferketten nicht verfügbar. Dies setze insbesondere KMU unter Druck, da ihnen die Ressourcen fehlen, um diese Herausforderungen allein zu bewältigen.

Eine Verschiebung der Verordnung sei daher unerlässlich, um sicherzustellen, dass Unternehmen nicht wirtschaftlich benachteiligt werden und die Umweltziele der EU auf nachhaltige und realistische Weise erreicht werden.
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