Handelsverband Büro und Schreibkultur 27.01.2024

PBS-Branche trotzt den Herausforderungen

Das Jahr 2023 markiert für die PBS-Branche ein signifikantes Jahr: Mit einem nominalen Umsatzwachstum von 1,6 Prozent erreichte das Umsatzvolumen der Papier-, Büro- und Schreibwaren (PBS) 13,3 Milliarden Euro, ein Niveau, das zuletzt 2014 erreicht wurde. Dieses Wachstum ist jedoch primär auf Preissteigerungen zurückzuführen, die sich insbesondere bei Papierprodukten bemerkbar machten. Der Handelsverband Büro und Schreibkultur (HBS) zog anlässlich der Ambiente eine Bilanz.

Christian Haeser, Bettina Wilhelm und Michael Ruhnau
Christian Haeser, Bettina Wilhelm und Michael Ruhnau

Hohe Energie- und Rohstoffkosten, die die Produktion verteuern, wurden an die Konsumenten weitergegeben, wodurch sich beispielsweise Druckerpapier (laut IFH Köln) im Jahr 2022 um 22,5 Prozent und im Folgejahr um weitere 13,3 Prozent verteuerte. Insgesamt stiegen die Preise für PBS-Artikel 2023 um 11,2 Prozent.

Die Inflation, wie Christian Haeser, HBS-Geschäftsführer berichtete, habe sich als hartnäckige Herausforderung erwiesen. Sie schränkte die die realen Konsummöglichkeiten ein und behinderte das Wirtschaftswachstum. Die allgemein höheren Preise dämpften die Nachfrage, während die Konsumstimmung defensiv blieb und sich nur langsam erholte, was zu bedachteren Kaufentscheidungen führte.

Dennoch bot sich dem stationären Fachhandel in dieser Situation eine einzigartige Gelegenheit: Durch die Betonung von Service- und Beratungsleistungen konnte er sich deutlich von Online-Anbietern abheben und Mehrwerte für die Kunden schaffen. Diese strategische Ausrichtung trug dazu bei, dass der stationäre Fachhandel in den Jahren 2022 und 2023 spürbar Marktanteile zurückeroberte. Mit einem Marktanteil von 33,7 Prozent näherte sich der Fachhandel fast wieder dem Vorkrisenniveau von 2019 an. Dieser Aufschwung folgt auf eine Phase, in der Konsumenten nach der Pandemie vermehrt lokale Geschäfte für ihren PBS-Bedarf aufsuchten. HBS-Präsident Michael Ruhnau sagte: “Der Handel hat seine Hausaufgaben gemacht.”

Parallel dazu verlor der Distanzhandel die Marktanteile, die er während der Pandemie hinzugewonnen hatte. Die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt und die zunehmende Digitalisierung von Büros und Arbeitsabläufen führten zwar zu einem Rückgang des traditionellen PBS-Verbrauchs, doch das Thema Nachhaltigkeit gewann weiterhin an Bedeutung. Ein wachsendes Bewusstsein für Herkunft, Herstellungsbedingungen und Materialien der Produkte führte dazu, dass immer mehr Menschen beim Einkauf achtsamer und kritischer wurden.

Insgesamt zeigt sich, dass die PBS-Branche sich in einem dynamischen Wandel befindet, der sowohl Herausforderungen als auch Chancen bietet. Die Rückbesinnung auf den stationären Fachhandel und die Betonung von Nachhaltigkeit und Servicequalität könnten Schlüsselfaktoren für die zukünftige Entwicklung des Sektors sein.

HBS-Präsident Michael Ruhnau stellte weiter die Zusammenarbeit zwischen der Zentralstelle für Berufsbildung im Handel e.V. (ZBB) und dem Handelsverband Büro und Schreibkultur vor. Bettina Wilhelm, Geschäftsführerin der ZBB, erläuterte die Weiterbildungsmaßnahmen und Zusatzqualifikationen im Handel und die Möglichkeit an Onlinekursen teilzunehmen. Sie unterstrich die Bedeutung der kontinuierlichen Bildung und Anpassungsfähigkeit in der Branche. Der HBS setzt nun auf die Unterstützung der Industrie, die das branchenspezifische Fachwissen beisteuern soll.
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