Handelsverband Koch- und Tischkultur (GPK) 27.01.2024

Normalisierung des GPK/Hausrat-Marktes nach Rekordjahren

Nach einem außerordentlichen Wachstum in der GPK/Hausrat-Branche normalisiert sich der Gesamtumsatz. Mit 7,01 Milliarden Euro im Jahr 2023 verzeichnet der Markt leichte Einbußen, bleibt jedoch weit über dem Niveau vor Corona.

Michael Berz (Präsident), Christian Haeser (Geschäftsführer) und Oliver Hagemann (Referent) (v.l.)
Michael Berz (Präsident), Christian Haeser (Geschäftsführer) und Oliver Hagemann (Referent) (v.l.)

Im Jahr 2023 erzielte der GPK/Hausrat-Markt einen Bruttoumsatz von 7,01 Milliarden Euro (IFH Köln), was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang von 9,5 Prozent entspricht. Trotzdem liegt der Umsatz immer noch deutlich über dem Vor-Corona-Niveau von 2019, mit einem Anstieg von 10,8 Prozent. Die Elektro-Kleingerätebranche erlebte im selben Zeitraum einen marginalen Umsatzrückgang von 0,6 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro.

„Die GPK-Branche leidet wie weitere Fachbranchen unter einem generell schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Sind wir stark und mit ordentlich Rückenwind aus den Jahren 2021 und 2022 ins neue Jahr gestartet, so ließ die Performance vom zweiten bis vierten Quartal nach. Zu stark haben Inflation, steigende Energiekosten, Preissteigerungen und die geopolitische Lage auf die Verbraucherstimmung gedrückt. Auch der Homing-Effekt hat ein wenig nachgelassen, wodurch Konsumverschiebungen der Haushalte z.B. in Richtung Tourismus weiter begünstigt wurden“, erläutert Christian Haeser, Geschäftsführer des Handelsverbands Koch- und Tischkultur, auf der Pressekonferenz anlässlich der Ambiente 2024 in Frankfurt.

Die Teilmärkte „Cucina“ (Küchenausstattung) und „Domus“ (Wohnaccessoires) verzeichneten deutliche Umsatzeinbußen von über 10,3 bzw. 11 Prozent. „Tavola“ (Tafelgeschirr, Besteck, Gläser) erlebte einen Rückgang von 6 Prozent. Der gewerbliche Sektor, insbesondere Hotellerie und Gastronomie, zeigte ebenfalls eine rückläufige Nachfrage.

Die Passantenfrequenz in den Innenstädten stieg 2023 um 2 Prozent an, was den stationären Fachhandel als stärksten Distributionskanal im GPK/Hausrat-Bereich bestätigt. Der Onlinehandel verzeichnete nur einen leichten Umsatzanstieg.

Die Pandemie trug zur Beschleunigung der Digitalisierung im Handel bei. Der Handelsverband Koch- und Tischkultur sieht in der Digitalisierung allerdings eine Chance für kleinere Händler, den Anschluss nicht zu verlieren.

Für 2024 wird eine verhaltene Entwicklung des privaten Konsums erwartet. “Ich bin zuversichtlich für dieses Jahr gestimmt. Der Kunde wird auch weiterhin ein Augenmerk auf hochwertige und nachhaltige Produkte legen und die Nachfrage nach mittel- und hochpreisigen Qualitätsprodukten wird stabiler bleiben als nach günstigen Produkten. Auffällig ist allerdings, dass die Verbraucher ihre Einkäufe weniger impulsiv, sondern eher besonnen und überlegt tätigen. Und genau hier liegt für den stationären Fachhandel die große Chance, sich mit seinen Service- und Beratungsleistungen weiterhin auf dieses Konsumverhalten einzustellen und den Kunden bestmöglich abzuholen“, erläutert Michael Berz, Präsident des Handelsverbands Koch- und Tischkultur.

Die Messe „Ambiente“ bleibt ein zentrales Event für den Sektor, um Innovationen und Trends aufzuspüren und die Konsumstimmung anzukurbeln. Da die Sortimente im Home- und Livingbereich immer mehr verschmelzen, deckt die Messe mit ihren Bereichen „Dining“, „Living“, „Giving“ sowie „Working“ diesen Bedarf des Handels bestmöglich ab. Die parallel stattfindenden Messen Christmasworld und Creativeworld ergänzen die Sortimente perfekt und geben dem Handel neue Anregungen, um die Kunden zu begeistern.
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