Soennecken eG 07.10.2021
Mit intelligenter Technik zu mehr Umsatz
Am 30. September 2021 drehte sich bei der virtuellen Fachtagung der Soennecken eG alles um das Thema „Shopsysteme“. Aus dem WorkLab der Genossenschaft in Overath wurde in Vorträgen und Gesprächen der Fokus auf die Anforderungen und Zielsetzungen gelegt.
Auch wenn man sich bereits auf ein Wiedersehen gefreut hatte, wurde aus Sicherheitsgründen die diesjährige Fachtagung „Shopsysteme“ der Soennecken eG in den digitalen Raum verlegt. In einem hybriden Format traten Georg Mersmann, Vorstand der Soennecken eG, mit den Teilprojektleitern und Händlern in den Dialog. Rund 180 Teilnehmer verfolgten die von Nadine Kügeler abwechslungsreich moderierte Tagung vor ihren Bildschirmen. Eine Chatfunktion integrierte die Anmerkungen und Fragen in die rund dreistündige Veranstaltung.
In seinen einführenden Worten erläuterte Georg Mersmann, wie wichtig ein umfassender Umbau der Soennecken-Shopsysteme und der dafür notwendigen IT-Strukturen für die Zukunft sei: „Erfolgreicher E-Commerce funktioniert nicht nur durch einen Systemaustausch. Wir möchten den Soennecken-Händlern einen Shop zur Verfügung stellen, der über bereitgestellte Produktdaten, Inhalte und Vermarktungsmechanismen zu mehr Umsatz führt“.
Für die Soennecken ist die Neuentwicklung eines Shopsystems von hoher strategischer Bedeutung: „Die gesamte Systemlandschaft der Soennecken bedarf einer Erneuerung. Diese Umstellungen sind sehr umfassend und alles andere als trivial. Mit Georg Mersmann als IT-Vorstand an der Spitze und unserem bewährten Team sind wir sehr gut aufgestellt für diese Herausforderung“, bekräftigte der Vorstandsvorsitzende der Soennecken eG, Dr. Benedikt Erdmann.
Bei der Entwicklung des neuen Shopsystems, das die bisherigen Tools der Soennecken ersetzen wird, setzt man auf externe Anbieter. Wichtige Grundvoraussetzung wird dabei die Entkopplung von Programmanwendungen und Oberflächen sein. Das gewährleiste eine Unterscheidung der jeweils unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Plattformen der Händler in Optik und Funktionalität.
„Im Vorfeld haben wir rund 900 Funktionen definiert. Das ist eine wichtige Grundlage, um herauszufinden, wer diese Anforderungen am besten abbilden kann. Das Angebotsspektrum der E-Commerce-Dienstleister anhand verschiedener Parameter ausführlich zu überprüfen ist zwar zeitaufwendig, aber wichtig und richtig – denn am Ende bindet man sich langfristig. Bei der Auswahl ist das Geschäftsmodell entscheidend, denn es geht darum, dass die Händler künftig bessere Geschäfte machen“, sagt Georg Mersmann.
Gezieltes Datenmanagement
Grundlage eines gut funktionierenden Shopsystems ist eine einheitliche und gut gepflegte Datenbasis und die Anbindung aller Händler an eine Warenwirtschaft. „Wir haben gute Daten, aber wir wissen, dass diese verkaufsaktiver werden müssen und nicht immer für den Bereich Online ausreichend sind. Es wird daher wichtiger denn je sein, die klassischen Artikeldaten mit mehr Content zu verbinden“, berichtete Silke Willeke, Abteilungsleiterin Medien & Daten.
Dabei sei entscheidend, dem Kunden genau die Daten zur Verfügung zu stellen, welche er für seine Kaufentscheidung braucht. Um eine verbesserte Produktsuche zu ermöglichen, werden die Produkte zukünftig mit dem Fokus auf Online-Geschäfte gepflegt werden. Dazu gehören neben den Stammdaten sowie Bildern auch Videos, Anwendungsbeispiele sowie 360-Grad-Darstellungen.
„Wir haben in den letzten Jahren durch Ortloff gelernt und vieles im Bereich Digitalisierung im Einzelhandel umsetzen können. Unabdingbar ist, relevanten Content für die entsprechende Zielgruppe zu definieren, zu kreieren und auszuspielen. Der Blick geht dabei auf eine 360 Grad Vermarktung über alle Touchpoints und Kanäle zum Endverbraucher hin, um die Kaufentscheidung positiv zu beeinflussen. Dieses Knowhow hilft uns, die zukünftigen Shops exzellent zu vermarkten“, ergänzte Nic Horlitz, Lieferanten-Management Geschäftsfeld Einzelhandel.
Ziele rückwärts denken
„Die Entwicklung eines neuen Shopsystems muss vom Bedarf des Endkunden und des Mitglieds her gedacht werden. Die Anforderungen verfolgen daher zwei klare Ziele: Eine Steigerung der Online-Kunden sowie der Produkt- und Prozesskäufer als auch des Umsatzes pro Auftrag“, erklärte André Herbst, Abteilungsleiter Mitglieder IT-Services. Bei der Vermarktung sei es daher wichtig, den privaten als auch den gewerblichen Kunden dort zu erreichen, wo er sich gerade aufhält. Grundlage dafür ist ein einfacher Zugang zu dem neuen System über alle Geräte und Techniken.
„Um die Abwanderung von potenziellen Käufern zu verhindern, müssen wir die Bestellung aller Produkte rund um das Büro vereinfachen und neue Wege zu den heutigen Bestellmöglichkeiten bieten. Daneben brauchen wir erweiterte kundenindividuelle Sortimente und Preise. Auch die Prozesskäufer müssen sich in dem neuen Shopsystem über eine unkomplizierte Nachbestellfunktion wiederfinden. Hier denken wir z.B. über Dashbuttons oder erweiterte Nutzungsmöglichkeiten mobiler Endgeräte zur Datenerfassung nach“, so Jörg Gudella, Koordinator E-Procurement.
Wie wichtig eine Umstellung des Systems sei, verdeutlichte Jakob Schultheis, Abteilungsleiter Software-Entwicklung, in seinen Ausführungen: „Mit SoCommerce und SoProcure haben wir zwei B2B- Systeme, die auch funktional gut ausgereift sind. Aber über die Zeit sind sie an ihre Grenzen gestoßen. Dazu kommt die Tatsache, dass wir alle sechs Jahre eine Verdopplung der Datenmenge haben. Dafür brauchen wir ein skalierbares System, das in der Cloud betrieben und automatisch mit Updates versorgt wird. Von einer solchen Erneuerung wird am Ende jeder profitieren und es ist die Basis für eine Verbreiterung der Sortimente.“
Mehr als ein System
Das neue Shopsystem der Soennecken wird daher mehr als ein einfacher Shop sein. Neben den Produkten wird es auch um das Angebot von Dienstleistungen gehen. „Wir haben es oft mit beratungsintensiven Produkten zu tun. Daher ist es überaus wichtig, das Kow-how des Fachhändlers auf den Online-Kanal zu transferieren. Die neuen E-Commerce-Plattformen müssen auf den Webseiten schnell gefunden werden. Diesbezüglich denken wir über Themenshops und mehr begleitenden Content nach. Auch verschiedene Markenshops und ein vertrauenswürdiges Empfehlungsmanagement sind in diesem Zusammenhang wichtig“, erklärt Georg Mersmann.
Für die Implementierung des neuen Shopsystems präsentierte die Soennecken einen straffen Zeitplan. Bis Ende des ersten Quartals 2022 soll über eine parallel stattfindende Pilotphase mit einem Händler, ein erstes Rollout erfolgen. In diesem laufenden Prozess wird man sich noch einmal detailliert über die notwendigen Funktionen und die darüber hinaus erforderlichen Schnittstellen unterhalten.
Sobald wir uns für einen Anbieter von Shopsystemen entschieden haben, beginnen wir mit den Vorbereitungen für die Migration der bestehenden Shopsysteme, denn vor der Migration muss erst einmal aufgeräumt werden. Wir haben festgestellt, dass wir derzeit im System sehr viele Dubletten haben“, sagt Georg Mersmann.
Der letzte Teil der Veranstaltung drehte sich noch einmal um den direkten Austausch mit den Mitgliedern. Neben Fragen aus dem Chat hatte man für den Bereich B2C Markus Frankenne, Geschäftsführer der Frankenne GmbH und für den Bereich B2B Andreas Schleicher, Geschäftsführender Gesellschafter Schröter Bürobedarf + EDV-Zubehör GmbH, in das WorkLab eingeladen. „Das war eine gute Veranstaltung“, resümierte Markus Frankenne den Tag und erklärte: „Wir möchten den Kunden nicht nur zufriedenzustellen, sondern begeistern und das jeden Tag. Als Grundlage dafür brauchen wir gut funktionierende Systeme.“
Auch Andreas Schleicher zog ein positives Fazit: „Im Schwerpunkt sind wir für gewerbliche Kunden unterwegs und hier insbesondere für Kunden, die an effizienten und nachhaltigen Beschaffungsprozessen interessiert sind. Es ist für uns daher überaus wichtig, was das neue System abdeckt. Da viele Fragen beantwortet wurden, fühle ich mich nach dem heutigen Tag insgesamt gut informiert.“
Die Fachtagung brachte die Soennecken auf dem Weg zu einem neuen Shopsystem ein Stück näher ans Ziel. Über viele detaillierte Informationen, eine transparente Darstellung der Vorgehensweise sowie eine direkte Auseinandersetzung mit den Fragen wurden die Händler von Anfang an aktiv in das Projekt mit eingebunden. „Das Ziel eines gut gemanagten Shopsystems ist die Bindung von Kunden über ein passendes Sortiment. Wir arbeiten mit Hochdruck an dieser neuen Lösung, die B2C und B2B integriert und die mehrkatalog- und mehrlieferantenfähig ist. Erst wenn das gelingt, lassen sich die Umsätze langfristig steigern. Das Ziel unserer Fachtagung war es, das Leistungsangebot zu definieren und mögliche Probleme zu erkennen. Dank der regen Beteiligung unserer Mitglieder ist uns das gelungen. Nun geht es an die Umsetzung“, beendete Georg Mersmann die Tagung.
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