Büroring eG 30.06.2020
Mitglieder verfolgten virtuelle Generalversammlung
Am Dienstag, 30. Juni 2020, startete pünktlich um 14 Uhr ein Novum in der Büroring-Geschichte. Die 44. Generalversammlung wurde vom Aufsichtsratsvorsitzenden Hermann Kaiser erstmals als virtuelle Veranstaltung eröffnet. Mit dabei waren – vor Ort in Haan – außerdem die beiden Vorstände Jörg Schaefers, Axel Hennemann sowie Thomas Grzanna, der bis 30. April 2020 das Amt als nebenamtlicher Vorstand inne hatte. Verfolgt wurde die virtuelle Versammlung von 81 stimmberechtigten Mitgliedern und zahlreichen geladenen Gästen.
Hermann Kaiser, Aufsichtsratsvorsitzender der Büroring eG: „Die Corona-Pandemie hat nicht nur unsere Generalversammlung am Wolfgangsee verhagelt, viele Mitglieder mussten wirtschaftliche Blessuren wegstecken. Der Gesamtschaden ist nicht absehbar und wird für die Zukunft noch eine große Belastung sein. Wir haben lange diskutiert, wie wir unsere Mitglieder informieren. Weil wir nicht bis zum Herbst abwarten wollten, haben wir uns für eine virtuelle Generalversammlung entschieden. Die Veranstaltung am Wolfgangsee wird im nächsten Jahr nachgeholt. Dann wieder mit vielen interessanten Gesprächen zwischen Mitgliedern und Lieferanten.”
Als Thomas Grzanna am 31. August 2018 zum nebenamtlichen Vorstand berufen wurde, habe er nicht geahnt, welche herausfordernde Aufgabe auf ihn gewartet habe. Er habe dann aber schnell eine andere Sichtweise auf die Genossenschaft und die Branche gewonnen. In schwierigen Zeiten habe er als Vorstand viele Perspektiven der Mitglieder und sich in das operative Geschäft mit einbringen können. Strukturen und Leistungsbausteine seien verändert worden. “Ich bin mir sicher, unsere Genossenschaft entwickelt sich entsprechend unseren Verantwortungen weiter. Ich sehe den Büroring als Netzwerk der Zukunft mit Blick auf die Bedürfnisse der Mitglieder und Lieferanten”, sagte er in seinem Redebeitrag. Das sei kein Lippenbekenntnis, sondern gelebte Realität. Thomas Grzanne freute sich, den Büroring gut aufgestellt zu wissen.
Gesamtaussage zur Geschäftsentwicklung
Das Jahr 2019 war für den Büroring geprägt von einem starken ersten Halbjahr, ab der Jahresmitte schlugen sich konjunkturelle Eintrübungen allerdings auch auf das Ergebnis nieder. So lag bis Juli der zentralregulierte Umsatz auf Planniveau, anschließend trug insbesondere der PBS-Großhandel zu einem Umsatzrückgang von insgesamt minus 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bei. Im Gegensatz dazu summierte sich der Zentrallager-Umsatz auf erfreuliche plus 7,8 Prozent. Auch die Ausbringungsmenge in Paketen und in Lieferscheinpositionen stiegen umsatzbedingt an. Hier haben sich die sich die Investitionen in die logistischen Abläufe rentiert. Insgesamt war 2019 ein sehr bewegtes Jahr, das für den Büroring viele – wenn auch weniger erfreuliche – Überraschungen bereit hielt. Und so wird es sich wohl auch in diesem Jahr fortsetzen. Die erheblichen Auswirkungen von Covid-19 auf die Gesamtwirtschaft und auch auf die Büroring eG sind heute noch nicht absehbar. Verlässliche Planungen sind daher nach Angaben des Vorstands nicht möglich.
Deutliche Worte fand Hermann Kaiser zum Umsatzverlust der Büroring eG: “Ein Mitglied aus unseren Reihen hat einen mehr oder weniger betrügerischen Ausfall bewirkt, bei dem die Genossenschaft eine hohe Summe verloren hat. Das ist zwar der erste nennenswerte Ausfall seit vielen, vielen Jahren, aber dieser Verlust ist ergebniswirksam. Eine weitere hohe Sonderausgabe aus dem personellen Bereich musste der Büroring für die Abfindung und Lohnfortzahlung eines Mitarbeiters einbuchen. Diese beiden Beträge haben zu einem Verlust in Höhe von 207.000 Euro für das Jahr 2019 geführt, obwohl wir einen Gewinn in Höhe von 300.000 Euro geplant haben.”
Warenumschlag aus dem Zentrallager
Der Umsatz aus dem Zentrallager summierte sich 2019 auf insgesamt 39,6 Mio. Euro (Vj.: 36,7 Mio. Euro = plus 7,8 Prozent) und hat damit das geplante Niveau voll erreicht (plus 1,7 Prozent Planabweichung). Dieses Wachstum entwickelte sich im Wesentlichen aus den Warengruppen Kopierpapiere (plus 30 Prozent), Ordnen/Ablegen (plus 9 Prozent), Toner (plus 6 Prozent) und Tinte (plus 13 Prozent). Die Ausbringungsmenge in Paketen (plus 4,6 Prozent) und in Lieferscheinpositionen (plus10,7 Prozent) stieg umsatzbedingt.
Warenumschlag aus der Zentralregulierung
Bis einschließlich Juli 2019 lag der Warenumschlag aus der Zentralregulierung auf Planniveau. Innerhalb der folgenden fünf Monate summierte sich eine Planabweichung auf 5,8 Prozent, was insbesondere aus den letzten drei Monaten folgte. Insgesamt weicht der zentralregulierte Umsatz 2019 in Höhe von brutto 158 Millionen Euro damit um minus 6,3 Prozent vom Vorjahresniveau ab.
An die Mitglieder der Büroring eG wurde für das Jahr 2019 ein Umsatzbonus ist Höhe von 1,8 Mio. Euro (Vj.: 1,9 Mio. Euro) ausgeschüttet. Dieser Bonus setzt sich aus den frequentierten Lieferanten in der Zentralregulierung, einem volumenabhängigen Zuschlag sowie dem umsatz- und sortimentsabhängigen Umsatz aus dem Zentrallager zusammen.
Ausblick 2020
Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet der Büroring-Vorstand ein Warenumschlag in der Zentralregulierung in Höhe von netto 130 Millionen Euro, welcher sich im Wesentlichen aus Händlerbewegungen und Sortimentsveränderungen ergeben wird. Im Vergleich zu 2019 bedeutet dies eine Veränderung um minus zwei Prozent. Der Warenumschlag in der Zentralregulierung in 2019 lag bei netto 133 Millionen Euro (Plan: 141 Millionen Euro). Aus dem Zentrallager erwartet der Büroring einen Umsatz 2020 in Höhe von 42,5 Millionen Euro, was im Wesentlichen aus Händlerbewegungen, neuen Sortimentsbereichen und neuen Zielmärkten resultiert.
„Wir gehen davon aus, dass wir 2020 einen Jahresüberschuss in Höhe von 311.000 Euro erzielen werden. Die Auswirkungen des neuartigen Coronavirus auf unseren Geschäftsbetrieb bedeuten eine außergewöhnlich hohe Unsicherheit auf unsere Planung“, sagte Jörg Schaefers. Aktuell fügte er hinzu, belaufe sich der Verlust in der Zentralregulierung auf minus 18 Prozent. Im Juni liege der Büroring aber bereits über der Corona-Planung. „Die entstandene Umsatzlücke schließt sich langsam“, stellte Schafers erfreut fest. Im Zentrallager verzeichnete der Büroring den großen Absturz wie überall in den Monaten April und Mai während des Lockdowns. Jetzt die erfreuliche Nachricht aus Haan: „Wir haben im Juni bereits das Vorjahresergebnis wieder erreicht und liegen mit plus 18,4 Prozent über der Corona-Planung.“ Das sei auch der Grund gewesen, die Mitarbeiter im Zentrallager aus der Kurzarbeit herauszunehmen, um die erforderliche Leistung entsprechend erbringen zu können.
Bei den weiteren Regularien der Generalversammlung erteilte der Genossenschaftsverband dem Büroring sein uneingeschränktes Testat und der Aufsichtsrat berichtete über seine Tätigkeit im vergangenen Jahr. Die Mitglieder stimmten dann erstmals live praktisch per Mouseclick über die Ergebnisverwendung ab. Anschließend wurde entsprechend der Tagesordnung der Vorstand und der Aufsichtsrat virtuell für seine Arbeit entlastet. Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat standen zwei Kandidaten zur Wahl: Georg Weber, Office Supply Weber, Binsfeld und André Rogge, Hamelberg Bürosysteme, Rotenburg. André Rogge, der bereits seit sechs Jahren dem Aufsichtsrat angehörte, wurde mit großer Mehrheit wieder gewählt.
Verschiedene Änderungen in der Satzung wurden (vom Genossenschaftsverband und dem Aufsichtsrat abgesegnet), nach einem Redebeitrag von Wolfgang R. Domke (Bürobedarf BBV-Domke, Niederkassel), der seine Argumente zum Punkt Konventionalstrafe der Mitglieder zu bedenken gab, schließlich mit 58 Ja-Stimmen (97 abgegebene Stimmen) durchgewunken.
Hermann Kaiser beendete die virtuelle Veranstaltung nach knapp drei Stunden (angesetzt waren 90 Minuten) mit der Hoffnung, die nächste Generalversammlung mit einem persönlichen Wiedersehen am 8. Mai 2021 in St. Wolfgang am Wolfgangsee/Osterreich mit “weniger Corona-Stress” abhalten zu können.” Am Ende eine professionell und erfolgreich durchgeführte Livestream-Premiere, die technisch fast einwandfrei über die „Bildschirme“ flimmerte und – so der Wunsch aller Beteiligten – in dieser Form einmalig bleiben soll.
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