Herma 29.04.2020

Teil-Inbetriebnahme des neuen Werks für Haftmaterial.

In Zeiten von Corona ist Geschwindigkeit ein Trumpf. Obwohl noch nicht komplett in Betrieb genommen, setzt Herma deshalb zumindest teilweise bereits das neue Beschichtungswerk für Etiketten-Haftmaterial ein. Die 90-Millionen-Euro-Investition in Filderstadt erlaubt es dem Selbstklebespezialisten schon zum jetzigen Zeitpunkt, unterschiedliche Produktionsteams räumlich besser voneinander zu trennen.

 Mit dem neuen Werk steigert HERMA die jährliche Haftmaterial-Kapazität um 50 Prozent auf 1,2 Milliarden Quadratmeter. Als Fläche entspricht das ungefähr der Ausdehnung von New York City.
Mit dem neuen Werk steigert HERMA die jährliche Haftmaterial-Kapazität um 50 Prozent auf 1,2 Milliarden Quadratmeter. Als Fläche entspricht das ungefähr der Ausdehnung von New York City.

„Wir haben Schlüsselkomponenten im neuen Werk Schritt für Schritt anlaufen lassen“, erläutert Herma Geschäftsführer Sven Schneller. „So konnten wir schon sehr frühzeitig zu Beginn der Corona-Pandemie Produktionsaufträge auf die Werke verteilen und damit unsere Mitarbeiter noch besser schützen. Außerdem betreiben wir auf diese Weise im Grunde jetzt schon zwei komplette, eigenständige Werke. Das heißt: Wir haben redundante Systeme und bleiben damit lieferfähig, selbst wenn die Produktion in einem der beiden Werke ruhen müsste.“ Wichtiger Nebeneffekt: Das neue Werk ist darüber hinaus in der Lage, Produktionsspitzen abzufedern. Sie resultieren derzeit oftmals aus einer erhöhten Nachfrage nach Haftmaterial für Versandetiketten bzw. für Kennzeichnungsetiketten von Arznei- und Desinfektionsmitteln sowie anderen medizinischen Produkten.

Ursprünglich hatte Herma geplant, das neue Werk bereits im 4. Quartal 2019 in Betrieb zu nehmen. Unvorhergesehene Auflagen insbesondere beim Brandschutz hatten die Inbetriebnahme zunächst verzögert. „Der ursprüngliche Zeitplan war aber vielleicht auch etwas zu ambitioniert“, räumt Dr. Baumgärtner, verantwortlich für den Bereich Haftmaterial, verantwortlich für den Bereich Haftmaterial, ein. „Denn wir wollten ja bewusst nicht das bestehende Werk eins zu eins kopieren, sondern eine Reihe von technologischen Innovationen integrieren. Unter den Corona-Umständen und gemessen an den Verzögerungen, die öffentliche Bauten teilweise haben, sind wir dennoch im Großen und Ganzen zufrieden mit dem schon jetzt Erreichten.“

Mit dem sogenannten Werk 2 steigert Herma ab dem Sommer dieses Jahres seine jährliche Haftmaterial-Kapazität um 50 Prozent auf 1,2 Milliarden Quadratmeter. Als Fläche entspricht das ungefähr der Ausdehnung von Berlin und Potsdam zusammen bzw. der von New York City. Vor allem aber machen seine technischen Möglichkeiten die Bahn frei für innovative Haftmaterialien. So zum Beispiel für Versandetiketten, die ohne Trägermaterial auskommen und deshalb besonders umweltfreundlich sind. Oder für Folienetiketten, die bis zu 100 Prozent aus wiederaufbereiteten Rohstoffen bestehen.

Mit seinen fahrerlosen Transportfahrzeugen, modernsten Packrobotern und einem wegweisenden Energiekonzept ist das neue Beschichtungswerk daneben das wahrscheinlich effizienteste seiner Art weltweit. Gerade das ressourcenschonende Energiekonzept sei mittelfristig ein großer Wettbewerbsvorteil.
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