Soennecken eG 20.12.2016
Genossenschaft bleibt auf Wachstumskurs
Zum Ende des Geschäftsjahres informiert der Soennecken-Vorstand seine Mitglieder über den Verlauf des nun endenden Geschäftsjahres, die Planungen für 2017 und berichtet über aktuelle Themen. Besonders viel Platz wurde dabei der Causa Kaut-Bullinger eingeräumt.
Soennecken bleibt auch nach dem Ausscheiden von Kaut-Bullinger weiter auf Wachstumskurs. Alleine im Bereich Warengeschäft wächst der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 9,9 Prozent. Bis einschließlich November konnte der Gesamtumsatz von Vertragslieferanten- und Warengeschäft somit im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent gesteigert werden. Für das kommende Geschäftsjahr plant die Soennecken eG ein Wachstum von insgesamt 1,9 Prozent.
Im Rundschreiben werden die Ereignisse rund um das ehemalige Mitglied Kaut-Bullinger kurz chronologisch aufgeführt, die bis in den Spätsommer 2015 zurück reichen. Fakt ist, dass es nicht zur geplanten Übernahme kam. Dr. Benedikt Erdmann und Dr. Rainer Barth zählen hier drei Punkte auf, die aus ihrer Sicht den Unternehmenskauf begründet hätten:
„Wir waren den Risiken aus den Vorschriften über die Insolvenzanfechtungen ausgesetzt. Das wollten wir nicht riskieren.
Durch Nutzung erheblicher Synergien mit dem Geschäftsbetrieb in Overath hätten wir das Unternehmen sehr profitabel betreiben können. Diese Gewinne wären allen Mitgliedern zugute gekommen.
Wir hätten Kaut-Bullinger als Plattform für erheblich erweiterte Dienstleistungen für unsere Mitglieder in allen Geschäftsbereichen ausgebaut. Vor allem der letzte Punkt war für uns perspektivisch bestechend und hätte uns allen viel gebracht. Leider kam es anders. Aber wer weiß, wozu es letztendlich gut ist.“ (Auszug aus dem Mitglieder-Rundschreiben).
Weiter heißt es, dass der Soennecken-Vorstand die “unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen des Ausscheidens von Kaut-Bullinger gut hat managen können. Wir haben kein Geld verloren. Alle Rechnungen sind bezahlt, und wir haben ohne Forderungsverluste die Zusammenarbeit beendet.” Der Umsatzausfall könne die Soennecken kompensieren. In den Warengruppen Papeterie und Bürobedarf im Delkrederegeschäft gelinge das zwar nur zu etwa 50 Prozent, aber das starke Wachstum in den Bereichen Büroeinrichtung, Druck + Kopie und vor allem im Lagergeschäft führe dazu, dass die Genossenschaft auch 2016 insge- samt gewachsen sei. Die Ergebnisse könne die Soennecken auf hohem Niveau halten und „die Ausschüttungen werden wie zugesagt geleistet.“
Der Vorstand stellt weiter fest, dass der Versuch der Übernahme von Kaut-Bullinger bei den Mitgliedern „erhebliches Bauchgrummeln“ ausgelöst habe: „Das können wir gut verstehen, schließlich würden wir damit eine jahrzehntelange genossenschaftliche „Tradition“ brechen, dass sich die Soennecken eG ausschließlich um „rückwärtige“ Themen kümmert und nicht selbst in erheblichem Umfang im Markt aktiv wird. Die Beziehungen zwischen den Mitgliedern und der Genossenschaft könnten sich durch einen solchen Schritt verändern. Dies löst Bedenken und Sorgen aus.“
Dr. Benedikt Erdmann und sein Vorstandskollege Dr. Rainer Barth geben zu verstehen: „Wir haben lernen müssen, dass ein Beschluss auf der Generalversammlung das Eine ist – es tatsächlich zu tun, jedoch noch einmal etwas ganz Anderes. Insofern haben wir auch bei einer Reihe von Mitgliedern Erleichterung gespürt, dass es nicht zu diesem Unternehmenskauf gekommen ist.“
Die Diskussion darüber, wie eine Abwägungsentscheidung ausfalle, sei mit einem Generalversammlungsbeschluss nicht beendet. Den beiden Vorständen scheint es vielmehr wichtig, gemeinsam mit den Mitgliedern die Haltung zu diesem Thema auch künftig zu besprechen – und zwar unabhängig von Formalien und Statuten. Schließlich wird auf die konstruktive und angenehme Diskussion zwischen Mitgliedern und der Soennecken eG auf der Generalversammlung in diesem Jahr in Leipzig verwiesen. Und abschließend erklären Dr. Erdmann und Dr. Barth: “Uns hat das Arbeiten mit den Mitgliedern in den Workshops große Freude bereitet. Daran möchten wir in Wuppertal (Soennecken Impuls am 29. Mai 2017 und Generalversammlung am 30. Mai 2017) mit einem erweiterten Konzept anknüpfen.”
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