Ricoh 03.11.2015

Studie zum digitalen Binnenmarkt

Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen in Europa (92 Prozent) geben an, dass sie auf die Einführung des digitalen EU-Binnenmarkts nicht vorbereitet sind, so eine von Ricoh Europe in Auftrag gegebene Studie. Dieser soll die wettbewerbsverändernde europäische Gesetzgebung dieses Jahrzehnts werden.

Ricoh Studie
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Trotzdem werden nach aktuellen Schätzungen Millionen von Unternehmen die sich daraus ergebenden Vorteile verpassen und somit nicht an einem geschätzten Beitrag von rund 415 Milliarden Euro zur europäischen Wirtschaft teilhaben.

Nur die Hälfte der Unternehmen (51 Prozent) hat bisher überhaupt von dem geplanten digitalen europäischen Binnenmarkt, der Ende 2016 eingeführt werden soll, gehört. Ziel des digitalen Binnenmarktes ist es, den europäischen Online-Markt zu vereinheitlichen, damit die gleichen Inhalte, Produkte und Dienstleistungen überall zum gleichen Preis verfügbar sind. Eine Umfrage unter 1.360 Wirtschaftsführern aus EU-Ländern zeigte, dass dieser Vorschlag am wenigsten in den nordischen Ländern (28 Prozent), Belgien/Luxemburg (29 Prozent) und Portugal (30 Prozent) bekannt ist.

Zwei Aspekte sind im Hinblick auf die Kenntnis und die Vorbereitungen in diesem Zusammenhang besorgniserregend. Zunächst geben nur sieben Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen in der EU an, ihre Produkte grenzübergreifend zu vertreiben – eine Zahl, die gesteigert werden muss, wenn die europäische Wirtschaft weiter wachsen soll2. Zweitens planen die meisten europäischen Unternehmen (65 Prozent) über die nächsten fünf Jahre hinweg eine Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit in andere europäische Länder. Wenn sie jedoch nicht das Konzept des digitalen Binnenmarktes annehmen, werden diese ehrgeizigen Wachstumspläne nur schwer zu realisieren sein. Unternehmen in Österreich, Ungarn und den nordischen Ländern geben am häufigsten an, bis 2020 über ihre eigenen Landesgrenzen hinaus expandieren zu wollen.

Die meisten Befragten sehen mehrere Vorteile in einem digitalen Binnenmarkt. So werden insbesondere das größere Kundenpotenzial in der EU (56 Prozent), die Möglichkeit neue Märkte in Europa zu erschließen (52 Prozent) sowie eine höhere Effizienz innerhalb ihrer eigenen Unternehmen (44 Prozent) angegeben.

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