Playmobil 08.06.2015
Horst Brandstätter im Alter von 81 Jahren verstorben
Seine Idee hat den Spielwarenmarkt revolutioniert und Kindern auf der ganzen Welt ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Am 3. Juni ist Playmobil-Chef Horst Brandstätter verstorben.
Der 81-Jährige starb am vergangenen Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit, wie das Unternehmen Geobra Brandstätter am Firmensitz Zirndorf bei Nürnberg mitteilte. Horst Brandstätter war zuletzt Alleineigentümer des Unternehmens. Er leitete den Familienbetrieb zusammen mit zwei Vorständen. Der nach dem Tod seines Vaters früh in das Unternehmen eingestiegene Formenbauer baute den auf Metallspielzeug spezialisierten Betrieb nach seinen Vorstellungen um. Frühzeitig setzte er dabei auf das Material Kunststoff und machte den Hoola-Hoop-Reifen Ende der 50er zum Kassenschlager.
Der Durchbruch gelang dem fränkischen Familienunternehmen erst 1974 mit Playmobil. Mitten in der Ölkrise stellte Brandstätter, der stets auf sein Bauchgefühl vertraute, erneut sein unternehmerisches Können unter Beweis. Er beauftragte seinen Mustermacher Hans Beck (1929 – 2009) damit, ein völlig neues Systemspielzeug zu entwickeln, das sich immer weiter ergänzen lässt. Die Vorgabe: maximaler Spielwert bei möglichst geringem Kunststoffverbrauch. Heraus kam Playmobil.
Dank Playmobil entwickelte sich Brandstätters Unternehmen, das er inzwischen als Alleininhaber führte, zu Deutschlands größtem Spielwarenhersteller. Zuletzt, im Jahr 2014, betrug der weltweite Umsatz der Brandstätter Gruppe 595 Millionen Euro.
Obwohl er als „bodenständiger Franke“, wie Brandstätter sich selbst gerne bezeichnete, standorttreu und heimatverbunden war, überwinterte er über 20 Jahre lang in seinem Haus auf Jupiter Island in Florida, um auch im Winter seiner sportlichen Leidenschaft, dem Golfspielen, nachgehen zu können. Und um seinen Managern und Mitarbeitern die Chance zu geben, frühzeitig zu lernen, wie es ist, das Unternehmen ohne seinen Kapitän zu steuern. „Wenn der Kapitän der Einzige ist, der weiß, wo der Kompass ist, und er fällt über Bord, geht das Schiff verloren. Die Zeit, in der ich nicht da bin, müssen meine Mitarbeiter selbst Entscheidungen treffen“, erklärte Brandstätter seine Strategie.
Um den Fortbestand der Firmengruppe mit den Marken Playmobil und Lechuza mit insgesamt 4170 Mitarbeitern zu sichern, brachte Horst Brandstätter die Firma vor einiger Zeit in eine Unternehmensstiftung ein. Sie werde ihm als Eigentümer nachfolgen. Bis zuletzt hatte Brandstätter als Vorstandschef zusammen mit den Vorstandsmitgliedern Steffen Höpfner und Judith Weingart die Geschicke der Stiftung und damit die des Unternehmens bestimmt. Horst Brandstätter wäre am 27. Juni 2015 82 Jahre alt geworden.
www.playmobil.de