Otto Group 26.11.2014
Otto will sich von Office Sparte trennen
Die deutsche Otto Group in Hamburg hat das Finanzberatungsunternehmen Rothschild beauftragt, das Tochterunternehmen Otto Office zu verkaufen.
Das von Rothschild erarbeitete Expose beschreibt Otto Office als ein Unternehmen, das bei einem Umsatz von knapp 200 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2013/2014 (endet am 28. Februar) ein EBITDA zwischen 17 und 18 Millionen Euro erwirtschaftet haben soll. Für das aktuelle Geschäftsjahr soll ein EBITDA in Höhe von 20 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Pikante Info zwischen den Zeilen: Die Investmentbanker beurteilen das Versandgeschäft mit Bürobedarf als eher „langweilig”, rechnen also eher mit einer stabilen statt steilen Entwicklung nach oben.
Die Otto Group (zuletzt 11,8 Milliarden Euro Milliarden Euro Umsatz u.a. mit Baur, Manufactum und Sport-Scheck) verliert zudem ihren langjährigen Finanzvorstand. Jürgen Schulte-Laggenbeck hat auf eine Verlängerung seines Vertrages verzichtet. Auch bei den Tochterfirmen scheint sich das Personalkarusell kräftig zu drehen. Das Hamburger Unternehmen hatte zudem die Banken und Mitarbeiter auf ein schwieriges Weihnachtsgeschäft eingestimmt.
Otto Office und seine Tochterunternehmen in Frankreich und Belgien bieten etwa 17000 Artikel im Katalog und im Online-Shop an. Die Hauptzielgruppe sind kleine- bis mittelständische Unternehmen. Insgesamt sind etwa 400 Mitarbeiter in fünf Ländern beschäftigt.
1994 wurde innerhalb der Otto Group das Geschäftsfeld „Bürobedarf“ mit der Spezialisierung auf Geschäftskunden gegründet. Daraus entwickelte sich 1997 das Unternehmen Otto Büro+Technik. Dieses startete mit eigener Logistik und Kundenbetreuung auf dem deutschen Markt.
Im Jahr 1999 entschloss sich das Unternehmen zur Bildung eines Joint Ventures mit JM Bruneau, dem marktführenden Versandhändler von Bürobedarf in Frankreich. Im Jahr 2000 fand der Markteintritt in Frankreich statt, außerdem war dieses Jahr der Startschuss für den Online-Shop. 2001 wurde Otto Büro+Technik in Otto Office umbenannt.
In den folgenden Jahren folgte der Markteintritt in Tschechien (2004), Slowakei (2005) und Belgien (2007). Im Jahr 2012 hat sich Otto Office aus Tschechien und der Slowakei zurückgezogen.
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