Klebstoffindustrie weiter auf Wachstumskurs 29.10.2012

Klebstoffindustrie weiter auf Wachstumskurs

Die deutsche Klebstoffindustrie realisiert zum zweiten Mal in Folge Rekordproduktion und erwartet für 2012 ein weiteres Branchenwachstum von etwa 3,5 Prozent.

Dr. Boris Tasche
Dr. Boris Tasche

Mit einer produzierten Menge von 870.000 Tonnen hat die deutsche Klebstoffindustrie im Jahr 2011 zum zweiten Mal in Folge eine Rekordmarke erreicht und damit ihren europäischen Marktanteil auf über 36 Prozent ausgebaut. Für 2012 erwartet die Industrie ein organisches Wachstum ihres Gesamtbranchenumsatzes von ca. 3,5 Prozent auf etwa 3,4 Milliarden Euro. Bis Ende 2012 werden über 1,4 Millionen Tonnen Kleb-, Dicht- und zementäre Bauklebstoffe sowie fast eine Milliarde Quadratmeter Klebebänder und -folien produziert.
Die Nachfrage nach Klebstoffen entwickelt sich weiterhin positiv. In einer aktuellen Repräsentativ-Umfrage des Industrieverband Klebstoffe e.V. (IVK) bestätigen die dem Branchenverband angeschlossenen 123 Industrieunternehmen eine stabile Auftragslage und Umsatzentwicklung in allen Schlüsselmarktsegmenten. Insbesondere im Bau- und baunahen Bereich zeigt sich eine positive Dynamik. Positiv entwickeln sich ebenfalls die Exporte von Klebstoffen.
Die Verfügbarkeit von Rohstoffen ist derzeit gut. Preisseitig verspürt die Klebstoffindustrie jedoch keine nennenswerte Entspannung. Da die Preisstellung für wichtige Schlüsselrohstoffe aktuelle durch Angebot und Nachfrage und weniger durch Rohölpreise bzw. durch Spekulationen determiniert wird, fallen die Preissteigerungsraten vergleichsweise moderat aus. Die Kosten für die Mehrzahl der Vorprodukte zur Herstellung von Klebstoffen verharren allerdings weiterhin auf einem hohen Niveau, ebenso wie die Energie- und Transportkosten.
Die Umsatzzahlen des Statistischen Bundesamtes weisen für die deutsche Klebstoffindustrie im ersten Halbjahr 2012 ein Umsatzplus von 4 Prozent und für die ersten sieben Monate 2012 von 4,9 Prozent aus. Trotz der aktuell korrigierten Wirtschaftsprognosen und einer hohen Volatilität des wirtschaftlichen Umfeldes hält der Industrieverband Klebstoffe in diesem Jahr ein Gesamtbranchenwachstum in der Größenordnung von 3,5 Prozent auf insgesamt 3,4 Mrd. Euro für realistisch. Wenn sich die gesamtwirtschaftlichen Randbedingungen nicht dramatisch verändern, kann auch für das Jahr 2013 mit einem erneuten Wachstum von 3,5 Prozent gerechnet werden.
Damit wächst die deutsche Klebstoffindustrie weiterhin überproportional im Vergleich zur Gesamtwirtschaft. Dieses Plus an wirtschaftlichem Wachstums resultiert unmittelbar aus innovativen technologischen Entwicklungen, für die die Klebstoffindustrie als Systempartner praxisorientierte und wertschöpfende Lösungen anbietet.
 
Anwendungsvielfalt von A bis Z
Crash-optimierte Strukturklebstoffe im Automobilbau, biometrische Ausweise, Mobiltelefone, Tablet-PCs, Endoskope oder Windkraftanlagen sind nur einige Beispiele für Produkte, deren Realisierung nur durch den Einsatz innovativer und leistungsfähiger Klebstoffsysteme möglich geworden ist. Aber auch die Herstellung von aromadichten Kaffee-verpackungen, Papiertaschentüchern, Streichhölzern oder akustischen Instrumenten ist nur mit Klebstoffen möglich.
„Viele Marktnischen und technische Opportunitäten ergeben sich aus der extremen Anwendungsvielfalt von Klebstoffen, die sprichwörtlich von A bis Z, nämlich vom Automobil bis zur Zahnkrone reicht und die Basisexistenz für die etwa 125 im Klebstoffmarkt tätigen Unternehmen in Deutschland ist“, so Dr. Boris Tasche, Vorstandsvorsitzender des IVK.
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